THEATER
Montag 24.04.
21.00 Uhr
Kesselhaus
Open Air


Alice im Wunderland

Nächtliches Open-Air-Theater
(nach der Vorlage von Lewis Carroll)
Pawe³ Passini und Stowarzyszenie "Sztuka Spo³eczna"
Regie: Pawe³ Passini

Merkwürdige Gestalten, Schauspieler, Mimen, Stelzenläufer und Clowns strömen in der Dunkelheit auf das Gelände der Kulturbrauerei, um über die Kindheit und von "Etwas-aus-Nichts–Erschaffen" zu erzählen. Nach dem Schnee-Kugel-Prinzip nimmt die durch die Höfe wandernde Truppe alle möglichen lokale Besonderheiten mit, auch ein  Auftritt des auf dem Gelände ansässigen Theaters Ramba Zamba fließt in die Inszenierung ein. Der junge Warschauer Regisseur Pawe³ Passini offenbart in seiner "Fabel" Wahrheiten, die gar nicht fabelhaft, sondern eher schmerzhaft sind. Er entdeckt eine zweite, raue Seite der Mädchenfigur Alice. Das "Märchenland" verwandelt sich bei ihm in eine groteske Welt, die an Krankheit grenzt und in der sich niemand geborgen fühlen kann: das Kaninchen hat Symptome einer schweren Neurose, die Weiße Königin wird von der unerhörten Gier besessen, sich ständig auf der Bühne zu zeigen, Ziesel wiederum ist Alkoholiker. Alice gibt es auch nicht wie im Original ein-, sondern gleich dreimal: die erste ordentlich und pingelig, purer Verstand, die zweite verrückt, mit einem verbrannten Kleid und verweinten Augen, die dritte infantil und verträumt, hinter der die Hunde her bellen. Es ist, als ob in einem Mädchen drei wohnen würden.
Dieses Spektakel handelt nicht  nur von einer surrealistischen Welt, sondern auch von der Suche nach der eigenen Identität. Die Ur-Aufführung fand auf dem Weg zwischen zwei bekannten Friedhöfen Warschaus statt.

Pawe³ Passini: 1977, Regisseur, realisierte seine erste Aufführung im Oœrodek Praktyk Teatralnych in Gardzienice. Dann folgten "Kl¹twa" im Teatr im. Jana Kochanowskiego in Opole und "Dybbuk" im Teatr Nowy in Poznañ.




Fotos: Grzegorz SledŸ
 
 
Dienstag 25.04.
22.30 Uhr
Galerie am Kino

P. und der Wolf
(Die Theorie  des Durchschnittlichen)

Hörspiel-Performance von Tomasz Gwiciñski
und Pawe³ Passini
Darsteller: Tomasz Gwiciñski, Pawe³ Passini
und Piotr Skórka

Tomasz  Gwinciñski knüpft mit seiner Arbeit an die polnische Tradition von Lesungen und Hörspielen an. "P. und  Wolf (Die Theorie des Durchschnittlichen)", eine Variation des Originalwerkes von Prokofiew, ist ein musikalisches Märchen, das auf Dialogen zwischen Instrumenten aufbaut, aber auch über die Verwendung von Stimmen und Geräuschen auf alte polnische Kinderschallplatten verweist, die in den 70er und 80er Jahren als Geräuschhörspiele veröffentlicht wurden. Umgesetzt wird die Komposition von einem Kammerorchester, elektronischen Instrumenten und einer Stimme. Das Stück beleuchtet Tabuthemen des deutsch-polnischen Verhältnisses. Krzysztof Gruses "Die Theorie des Durchschnittlichen" liefert die Textgrundlage.

Tomasz Gwincinski, 1963. Gitarrist, Schlagzeuger und Komponist. Studierte Medizin an der  medizinischen Akademie in £ódŸ und Komposition am Krakauer Konservatorium bei Bogus³aw Schäffer. Er ist Begründer von Maestro Tryptony und NonLinear Ensemble, weiterhin ist er Mitglied vieler Jazzbands wie £oskot, Mi³oœæ, Czan u.v.m.


 
 
Mittwoch 26.04.
20.30 Uhr Maschinenhaus

AAA pracy szukam, matkê oddam
(AAA Suche Arbeit, Mutter abzugeben)
Teatr Zak³ad Krawiecki
(Theater Schneiderei)

Text: Danuta £ukasiñska
Regie: Szymon Turkiewicz
Komik: Micha³ Engelmajer
Schauspielerin: Magdalena Engelmajer
Stimme aus dem Off: Irena Dudziñska

Monodram. Eine junge Frau sucht direkt nach dem Studienabschluss nach Arbeit. Auch ihre Mutter möchte helfen und bespricht den Anrufbeantworter der Tochter mit absurden Vorschlägen. Das Mama-Monster existiert nur als Stimme aus dem Off, ein Kosmos des Schmatzens und Seufzens und bewirkt schnelle, groteske Komiksequenzen. Die Aufführung besteht aus einer innovativen interaktiven Verbindung zwischen Theater und Comicbildern, die projeziert als direkte Kommentare auf das Geschehen fungieren.

"Teatr Zak³ad Krawiecki", eine junge Off-Gruppe aus Wroc³aw, existiert seit 2001. 2005 erhielten sie den Grand Prix für drei ihrer Stücke (AAA pracy szukam, matkê oddam, ZONA i RoXXy Hot) und den Publikums- und Fairplaypreis des Internationalen Theaterfestivals "Zdarzenia" in Tczew, Polen.



   
Freitag 28.04.
20.30 Uhr Kulturbrauerei
Hof













etcetera

Theater K3

Puppenspielerinnen: Ewa Mojsak, Marta Rau, S³awa Tarkowska
Musik: Bogdan Szczepañski

In diesem Autorenstück beschreiben die Puppenspielerinnen vom Theater K3 unterschiedliche Lebenswege, die durch einfache, aber ausdrucksstarke Puppen dargestellt werden. Ein Mann, der das Schicksal herausfordert, ein Ehepaar in einer ausweglosen Situation und ein Kind, begeistert von der Welt, die es vorfindet sind nur einige der Figuren, mit denen die Puppenspielerinnen ihr Spiel treiben, die sie zum Leben erwecken, wieder fallen lassen, deren Schicksal sie bestimmen. Der Zuschauer schaut wie durch einen Guckkasten auf das Treiben und manchmal erscheint es ihm wie Reflexionen seiner eigenen Erfahrungen, denn alles handelt von der Einsamkeit der Menschen auf ihrer Reise durch das Leben bis zum Tod.

Das Theater K3 wurde im Oktober 2003 von Ewa Mojsak, Marta Rau und S³awa Tarkowska gegründet. Alle drei sind ausgebildete Schau- und Puppenspielerinnen und arbeiteten mit diversen Theatern und Produktionen in Polen zusammen und traten auf den wichtigsten Theaterfestivals auf. Sie schreiben Stücke für Erwachsene und Kinder und geben regelmäßig Puppenspiel-Workshops.

 
Samstag 29.04.
16.00 Uhr
Alte Kantine

Der Nussknacker

Nach Peter Tschaikowski / E.T.A. Hoffmann
Papiertheater für Mich

Es ist Heiligabend: Herr Stahlbaum gibt ein Fest für seine Kinder Marie und Franz. Der Pate, Herr Drosselmeier kommt mit Geschenken und führt den Kindern Spielzeuge vor. Marie schenkt er einen Nussknacker, der wie ein Soldat aussieht. Franz schenkt er ein Pferdchen. Das Fest geht weiter, Groß und Klein vergnügen sich. Schließlich wird das Zimmer wie durch Zauberei in einen Spielzeugschrank verwandelt. Die Husaren defilieren, doch aus dem Keller bricht ein Mäuseheer herein, das unter der Führung seines Königs die Spielzeugsoldaten angreift. Um Mitternacht sieht Marie den Nussknacker an der Spitze einer Kompanie Soldaten gegen eine Mäusehorde kämpfen. Der Nussknacker siegt. Er verwandelt sich in einen Prinzen und lädt Marie ins Puppenreich ein. Auf der Reise dorthin müssen sie durch viele verzauberte Plätze fahren. Am Ende holt der Prinz die Zuckerfee herbei und gibt Marie zu Ehren ein großes Fest. Marie erwacht. Das Ganze war ein Traum.

Theater für Mich: "Es ist nichts, nur Papier, und doch ist es die ganze Welt", beschreibt der dänische Autor Peter Hoeg ("Fräulein Smillas Gespür für Schnee") die seit dem 19. Jahrhundert bestehende Tradition des Papiertheaters. 1989 begann das polnische Ehepaar Brygida und Zbigniew Mich mit dem "Theater für Mich" seine künstlerische Arbeit im Theatermuseum Düsseldorf. Durch ihre Aufführungen haben die Michs das Bewusstsein für eine lange in Vergessenheit geratene Form des Theaters neu geweckt und darüber hinaus nicht nur mit den historischen Spielarten des Papiertheaters bekannt gemacht, sondern auch reichhaltige, aktuelle Ausdrucksformen in diesem Medium gefunden. Mehrere Inszenierungen wurden vom polnischen Fernsehen (TVP S.A.) aufgezeichnet.

www.toytheatre.de